Hauptziel des Projektes MINTsportRegion ist die nachhaltige Etablierung regelmäßiger außerschulischer MINT-Bildungsangebote für Jugendliche in der Wirtschaftsregion Chemnitz und deren strategische Vernetzung in einem Bildungscluster. Derzeit konzentrieren sich regelmäßig stattfindenden MINT-Angebote im Wesentlichen auf schuljahresbezogene Ganztagsangebote, die jedoch nicht schulübergreifend gestaltet werden können. Darüber hinaus gibt es verschiedene außerschulische Strukturen wie Museen, Jugendhilfeeinrichtungen, Tierparks und die MAKER-Szene, die themenbezogene pädagogische MINT-Angebote für Jugendliche anbieten. Die Überführung einzelner dieser Themen in regelmäßig stattfindende Angebote - möglichst nah an Unternehmen und Forschungseinrichtungen - ist ein denkbares Szenario für die Zukunft.
Sport vs. MINT
Vorbild für die Konzeption der MINTsportREGION Chemnitz sind die bewährten regionalen Strukturen des Breitensports. In jahrzehntelangen Prozessen wurden im Breitensport Strukturen zur Nachwuchsförderung professionalisiert, die sich teilweise auf die außerschulische MINT-Bildung übertragen lassen. Dabei werden Methoden und Konzepte aus dem Sportbereich in Bezug auf die Gewinnung von Teilnehmenden, den Trainings- und Wettbewerbsbetrieb, die ehrenamtliche Betreuung, die Qualifizierung der Betreuenden, die Finanzierung und die regionale Vernetzung übernommen. Die Aktivitäten der operativen Partner und des zu gründenden Betreibers orientieren sich an den Strukturen eines regionalen Sportbundes. Ziel ist es, MINT-Angebote durch die Adaption von Sportstrukturen besser zu vernetzen und zu strukturieren. In einer zweiten Projektphase soll diese Struktur zu einer festen regionalen Vernetzungsstelle, dem sogenannten MINTsportBUND, ausgebaut werden.
Förderung von außerschulischen MINT-Angeboten
Die Förderung von regelmäßigen, außerschulischen Bildungsangeboten in den Bereichen Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik (MINT) zielt darauf ab, das Interesse und die Kompetenzen von Kindern und Jugendlichen in diesen Fachbereichen zu wecken und zu stärken. Diese Angebote sollen wiederholt und regelmäßig unter der fachlichen Anleitung geeigneter Erwachsener, etwa als Kurse oder Arbeitsgemeinschaften, stattfinden.
Die Veranstaltungen werden von Interessierten und Gleichgesinnten gemeinsam besucht, was den Teilnehmenden ermöglicht, eigenen Aufgaben- und Fragestellungen nachzugehen, eigene Themen und Projekte zu gestalten und weiterzuentwickeln sowie eigene Ergebnisse zu erzielen. Dabei können die Jugendlichen spezifische neue fachliche Kompetenzen erwerben und sowohl allein als auch in Gruppen arbeiten. Die Aktivitäten zielen darauf ab, Ergebnisse zu erarbeiten und diese beispielsweise in MINT-Wettbewerben vorzustellen.
Darüber hinaus unterstützen diese Angebote die Persönlichkeitsentwicklung der Teilnehmenden und finden in ausreichend großen und fachlich gut ausgestatteten Räumlichkeiten statt. Obwohl diese Bildungsangebote nicht zum regulären Unterricht einer Schule gehören, können sie im Rahmen von Ganztagsangeboten oder durch einen Schulförderverein unterstützt werden.
Förderung von MINT-Coaches
Gemeinsam mit seinen Partnern im Verbundsystem strebt der MINTsportBUND in Sachsen hochwertige, bedarfsgerechte und abgestimmte Qualifizierungsangebote im MINT-Bereich für ehrenamtliche Mitarbeiter an. Diese hochwertigen Angebote zu Aus- und Fortbildungen im MINT-Bereich orientieren sich konsequent an der Nachfrage und werden kontinuierlich weiterentwickelt. Dadurch haben alle ehrenamtlich Engagierten die Möglichkeit, sich praxisnah und aktuell für die Arbeit im MINT-Bereich und seinen Vereinen aus- und fortzubilden.
Vernetzung und Qualitätssicherung
Der MINTsportBUND soll die Vernetzung zwischen Bildung, Wissenschaft und Wirtschaft fördern. Ein zentrales Anliegen ist die Qualifizierung von MINT-Coaches, um sicherzustellen, dass die pädagogischen Angebote von kompetenten Fachkräften betreut werden. Darüber hinaus engagiert sich der MINTsportBUND in der überregionalen Vernetzung und Vertretung sowie in der Öffentlichkeitsarbeit, um die Bedeutung von MINT-Bildung breit zu kommunizieren.
Diese Initiativen werden von engagierten, fachlich geeigneten Einzelpersonen und Organisationen getragen und unterstützt. Dazu gehören Unternehmen, Vereine, Universitäten, Hochschulen, Schulen, Forschungseinrichtungen und Kommunen. Für die Umsetzung dieser Ziele ist sowohl öffentliche als auch private Förderung erforderlich.
Projektpartner und Kontakte
Unter Berücksichtigung der Ausgangsbedingungen in der Region Chemnitz wurde ein Projektkonsortium gebildet, das sich sowohl hinsichtlich der Arbeitsschwerpunkte als auch der Vernetzung in der Region in idealer Art und Weise ergänzt. Als erfahrener Akteur in der Etablierung und Betreuung von Bildungsangeboten bringt das solaris Förderzentrum für Jugend und Umwelt gGmbH Sachsen (FZU) das notwendige Know-how zur Entwicklung einer einheitlichen Bildungskonzeption mit und übernimmt federführend die Projektkoordination. Das ICM vertritt als außeruniversitäre Forschungseinrichtung die sächsische Industrieforschung und ist als Betreiber eines Schulungs- und Anwendungszentrums für flexible Automation gleichzeitig potentieller Träger eines eigenen zukünftigen MINTsport-Angebots. Aus dem Bereich des Innovationsmanagements bringt das ICM seine Erfahrung in der Evaluation und Qualitätssicherung ein. Die IHK Chemnitz steht stellvertretend für die Vernetzung zu Unternehmen und Akteuren relevanter Netzwerke in der Region und darüber hinaus. Mit Hilfe der IHK wird die notwendige Außendarstellung der MINTsportREGION Chemnitz ermöglicht sowie die Organisation von Netzwerkveranstaltungen und Events gewährleistet.
solaris Förderzentrum für Jugend und Umwelt gGmbH Sachsen
Andreas Töpfer
atoepfer@solaris-fzu.de
ICM - Institut Chemnitzer Maschinen- und Anlagenbau e.V.
Alexander Kunert
a.kunert@icm-chemnitz.de
Julia Weiß
j.weiss@icm-chemnitz.de
Industrie- und Handelskammer Chemnitz
Maik Kästner
maik.kaestner@chemnitz.ihk.de
DAS PROJEKT WIRD GEFÖRDERT VOM BUNDESMINISTERIUM FÜR BILDUNG UND FORSCHUNG
