Vorbereitungsplatz der teilnehmenden RoboSAX-Teams zum Wettbewerbstag
Peter Weissig und Ralf Döring leben Robotik mit Leidenschaft. Vom Schulprojekt zur eigenen AG, vom Wettbewerbsteilnehmer zum Veranstalter – ihre Initiative RoboSAX begeisterte bis 2025 Jugendliche durch die Verbindung von Technik und Kreativität. Der kostenfreie Schülerwettbewerb brachte Technik, Teamgeist und Kreativität zusammen – und schuf Raum für Lernen, Austausch und Aha-Erlebnisse. Das Ziel: spielerisch Probleme lösen und an eigenen Ideen wachsen.
Den RoboSAX gab es von 2011 bis 2025. Bei diesem Schülerwettbewerb im MINT-Bereich sollten Schülerteams Roboter konstruieren und Aufgaben lösen. Der Wettbewerb zielte darauf ab, das Interesse von Schülern an Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik zu wecken und ihre Fähigkeiten in Robotik, Programmierung und Problemlösung zu fördern. Zudem diente er dem Austausch und dem gegenseitigen Lernen zwischen verschiedenen Arbeitsgemeinschaften.
Hinter RoboSAX standen maßgeblich Peter Weissig und Ralf Döring. Beide Ingenieure und Teil der Organisation des RoboDays. Beide seit langem der Robotik verfallen. Peter Weissig lebt Robotik schon seit seiner Schulzeit. Mit seiner Robo-AG an der Schule – die er initiiert und geleitet hat – nahm er bereits frühzeitig an Wettbewerben teil. Als es Herausforderungen wie den damaligen Roboking nicht mehr gab, bestand Handlungsbedarf. „Da es nichts Schönes mehr gab, haben wir selber einen Wettbewerb gegründet. Den RoboSAX“, erinnert er sich. Aus seinen Erfahrungen aus der Schulzeit ergab sich zudem ein Alleinstellungsmerkmal, das noch heute besteht: „Eines unserer Ziele war damals, dass die Schüler:innen keine Startgebühr zahlen müssen. Wir fanden es selbst damals immer schrecklich, wenn man Geld zahlen musste, auch wenn es nur 50 Euro sind. Der bürokratische Akt, als Schüler dann zum Förderverein zu gehen und Geld hin und her zu schaufeln. Deswegen haben wir gesagt, wir wollen immer kostenlos bleiben“, erzählt er.
Ralf Döring (links im Bild) und Peter Weissig richten von 2011 bis 2025 den RoboSAX aus
Der gelernte Ingenieur Ralf Döring ist seit ungefähr 7 Jahren Teil des RoboSAX-Teams. „Ich habe das als tolle Initiative empfunden und dachte mir, da kannst du mitmachen”, erzählt er. Den ersten Kontakt zur Robotik hatte er bereits einige Jahre vorher. „Das ist es“, dachte sich Ralf Döring, als er vor gut 10 Jahren zum ersten Mal den RoboDay besuchte. „Als ich Kind war, gab es ja noch keine Robotik.“ Im Studium des Maschinenbaus interessierte er sich besonders für die Programmierung von CNC-Maschinen. „Das war eigentlich mein Ding. Das hat mir gefallen. Und das ist gar nicht so weit weg von der Robotik“, erinnert er sich. Beim RoboDay schließt sich dann der Kreis für ihn. „Weil Robotik eben so viele Sachen in sich vereint, so viele unterschiedliche Gebiete, die zusammenfließen. Außerdem kann man auch spielerisch lernen“, erzählt er.
Beide schätzen die Möglichkeiten einer Robotik-AG, weil sie beide viel Freizeit investiert haben. Peter Weissig als Schüler und Mitgründer der eigenen AG zu Schulzeiten und Ralf Döring als Leiter seiner AG im solaris FZU (externer Link). Was das Schöne an der AG-Arbeit mit Kindern und Jugendlichen ist? „Einfach still daneben stehen und gucken, wie sie sich die Köpfe heiß machen, wenn irgendwas nicht funktioniert. Man vermittelt im Rahmen der AG die Basics, damit die Schüler:innen dann selber in der Lage sind, die Probleme zu lösen“, erzählt Ralf Döring. „Genau! Wenn sie erfolgreich sind und sich freuen über das, was sie selbst geschafft haben. Wenn sie durch Ausprobieren diesen Aha-Effekt erleben. Das ist das Beste“, ergänzt Peter Weissig und schmunzelt dabei.
Man irrt sich voran bis zum Aha-Moment
Wettbewerbstisch und Roboter zum Veranstaltungstag im Rahmen des RoboDays
Entstanden ist die Idee zum RoboSAX aus den eigenen Teilnahmeerfahrungen. Zum Beispiel am damaligen Roboking. „Es gab vorher schon einige Wettbewerbe. Wir haben selber ganz oft am Roboking teilgenommen. Der ging von der TU Chemnitz aus und wurde irgendwann leider eingestellt. Deswegen haben wir dann gesagt, wir machen einfach selber was!“, erinnert sich Peter Weissig.
Schüler zusammenzubringen war das Ziel. In verschiedenen Arbeitsgemeinschaften kamen die Teilnehmer:innen zusammen, tauschten sich aus und konnten schauen, was die anderen machen. Dadurch sammelten sie wieder Ideen für die eigene Arbeit. „Das ist clever oder das ist eine bessere Idee als unsere.“ So entstand vor, während und nach dem RoboSAX immer wieder Neues, berichtet Peter Weissig. „Für die AGs in den Schulen war das Ziel der Teilnahme am RoboSAX bereits von Vorteil. Es ist immer besser und einfacher, wenn man auf ein Ziel hinarbeiten kann. Das ist in der AG ein ganz anderes Gefühl für die Schüler:innen“, erzählt Ralf Döring.
Überrascht von den Ideen der Kinder wurden auch Ralf Döring und Peter Weissig immer wieder. „Denn irgendwer hatte immer eine Lösung, die wir selbst nicht bedacht haben. Manchmal ist die Lösung sehr simpel, sodass man denkt: Verdammt, das hätte ich doch vorher sehen müssen! Das war jetzt zu einfach. Und außerdem waren immer wieder viele kreative Ideen dabei. Das ist ja auch das Schöne daran“, erzählt Ralf Döring von den Erfahrungen vergangener Wettbewerbe.
Roboter eines teilnehmenden Teams beim Lösen der Wettbewerbsaufgabe
Genau aus diesem Grund arbeiten beide gern mit Jugendlichen. „Ich habe ja selber eine AG im solaris FZU. Der eigentliche Lohn für mich ist dann immer, wenn ich still neben den Kindern stehe und gucke, wie sie sich die Köpfe heiß machen, wenn irgendwas nicht funktioniert. Ich setze zuerst die Basics und die Jugendlichen müssen dann ihren eigenen Weg finden und selber versuchen, die Probleme zu lösen. Dabei irrt man sich voran“, schwärmt Ralf Döring. „Der Aha-Effekt und die Freude über den eigenen Erfolg machen Robotik so reizvoll. Man programmiert, experimentiert und lernt aus Fehlern. Es geht darum, Spaß zu haben, Wissen zu erwerben und Soft Skills wie Projektmanagement zu entwickeln“, ergänzt Peter Weissig.
Interessierte und Familienmitglieder besuchen den Wettbewerb
Am Wettbewerbstag kümmerte sich ein etwa zehnköpfiges Team darum, dass alles klappt. Die teilnehmenden Teams kamen aus verschiedenen Schulen der Region – von Chemnitz über Zwönitz bis Crimmitschau und Meißen war alles dabei. Die Aufgaben waren so konzipiert, dass sie Teamarbeit und Kreativität anregen, wobei es nicht nur einen einzigen Lösungsweg gibt und einfache Lösungen nicht überproportional belohnt werden.
Und am Ende des Tages? Was zeichnete einen erfolgreichen RoboSAX aus? „Ohne technische Pannen muss er sein“, sagt Peter Weissig. „Wenn das Event gut vorbereitet ist und die Teilnehmenden am Ende zufrieden sind. Keiner darf sich unfair behandelt fühlen und wenn das Feedback positiv ist, die Kinder und Jugendlichen wiederkommen möchten, dann war der Tag ein Erfolg“, beschreibt Ralf Döring einen gelungenen RoboSAX.
Leider geht es mit dem RoboSAX nicht mehr weiter. 2025 fand die letzte Wettbewerbsrunde statt. Möglichkeiten für Kinder und Jugendliche sich in diesem Bereich auszuprobieren, gibt es dennoch weiterhin. So wird die Robotik-AG im solaris Förderzentrum weitergeführt – durch die ehrenamtliche Tätigkeit von Ralf Döring. Und die World Robot Olympiad (WRO) im Rahmen des RoboDays gibt es ja auch noch!
Am 17.05.2025 finden im Zentralen Hörsaalgebäude der TU Chemnitz mit dem RoboDay gleich zwei Roboterwettbewerbe für Kinder und Jugendliche zwischen 8 und 22 Jahren statt. Neben der Möglichkeit, selbst an einem der Wettbewerbe teilzunehmen, wird es vielfältige Mitmachangebote und Workshops zu den Themen Robotik und automatisiertem Fahren geben. Die Mitmachangebote sind öffentlich zugänglich und können ohne Anmeldung ganztägig von Groß und Klein besucht werden. Zusätzlich kannst du dich über MINT-Bildungspfade und Studienangebote im Bereich Robotik an der TU Chemnitz informieren und sowohl mit Studierenden als auch Professor:innen direkt ins Gespräch kommen.
Der RoboDay auf einen Blick
Erlebe live die Roboterwettbewerbe World Robot Olympiad (WRO) und RoboSAX
Baue und programmiere vor Ort dein eigenes autonom fahrendes Fahrzeug, u.a. mit Funduino-Kits und LEGO®MINDSTORMS®
Teste deine Fähigkeiten in den Bereichen Programmieren, Löten und 3D-Druck
Erfahre, wo in deiner Nähe Roboter-AGs stattfinden und komme direkt mit den Coaches ins Gespräch
Erhalte Einblicke in die Softwareentwicklung für automatisiertes Fahren und Berufsperspektiven der Branche
Lerne aus erster Hand technische Studiengänge der TU Chemnitz kennen
Zeitplan
WRO-Regionalwettbewerb 9:00-18:00 Uhr Regionalausscheid des internationalen Roboterwettbewerbs des TECHNIK BEGEISTERT e.V. ZUM WRO-WETTBEWERB
RoboSAX 9:00-15:30 Uhr Sachsenweiter Roboterwettbewerb des Kepler-Gymnasiums in Chemnitz. ZUM ROBOSAX-WETTBEWERB
Mitmachangebote von 10:00 bis 17:00 Uhr
Auch zu dieser Veranstaltung wird es wieder zahlreiche Mitmachangebote für Kinder und Jugendliche für den leichten und spielerischen Einstieg in die Bereiche Robotik & Programmierung, Elektronik & Löten, 3D-Druck & Design sowie Mal- und Bastelangebote für die Kleinsten geben. Die Mitmachangebote können ganztägig ohne Anmeldung besucht werden.
Autonome Roboterfahrzeuge der Chemnitzer Automated Driving Alliance (CADA)
Beim RoboDay bieten wir einen Einblick in die Basistechnologie und Funktionen für autonomes Fahren. Kleine Roboterfahrzeuge werden programmiert, um eine definierte Strecke abzufahren. Dabei wird der Einfluss von künstlicher Intelligenz demonstriert.
Virtuelles Schweißen am Stand der enviaM-Gruppe
An unserem Informationsstand kannst du dich zu Ausbildungsmöglichkeiten der enviaM-Gruppe beraten lassen. Zusätzlich bieten wir dir die Möglichkeit, deine Fähigkeiten beim virtuellen Schweißen auf spannende Weise zu testen.
Infostand des Industrieverein Sachsen 1828 e.V.
Hier kannst du dich über die Lange Nacht der Ausbildung sowie die Makers United informieren. Zur 2. Langen Nacht der Ausbildung am 12. September 2025 öffnen erneut Unternehmen aus verschiedensten Bereichen Türen und Tore und präsentieren Ausbildungsmöglichkeiten sowie Praktikumsplätze und bieten damit Schüler*innen ab Klassenstufe 7 und ihren Begleitpersonen die Möglichkeit, Unternehmen und Einrichtungen in Chemnitz und Umgebung kennenzulernen. Weitere Informationen zum RoboDay vor Ort oder unter www.check-deine-zukunft.de.
3D-Druck und Modellierung mit Mentor-Spot
Entdecke die spannende Welt des 3D-Drucks mit einen Einblick in die Grundlagen des Verfahrens. Tauche in die fesselnde 3D-Modellierung, das Sculpting und die Game Experience ein, indem du mit VR/AR Brillen die virtuelle Welte erkunden und interaktive Spiele erlebst. Zusätzlich bieten wir Dir die Chance, die Grundlagen der Programmierung spielerisch zu erlernen, indem Du mit Baukastenspielen experimentieren, um Deine Logik- und Problemlösungsfähigkeiten entwickeln kannst. Insgesamt bieten wir ein vielseitiges Angebot an, das sowohl technische als auch kreative Fähigkeiten fördert und Dir ein interaktives und unterhaltsames Lernerlebnis bietet.
Programmieren mit Calliope mini am Stand des LJBW
Spielerisch leicht Programmieren mit Calliope mini – dem kindgerechten Einplatinencomputer. Bring den Calliope mini mit spannenden Projekten, Challenges und Entdeckerfreude zum Leuchten, Blinken und Sprechen und finde heraus, wie leicht programmieren ist und dass auch DU das kannst! Erfolgserlebnisse garantiert.
Robo-Anstecker und -Malbilder für kleine Robofans am Stand des ICM e.V.
An unserem Stand können sich selbst die Kleinsten im Malen und Basteln von Robotermotiven und -ansteckern ausprobieren. Zusätzlich könnt ihr dem kleinen Linienverfolger „Ozobot“ einen Weg malen und euch damit spielerisch über Farben im Programmieren ausprobieren.
Spielerisch Elektrotechnik lernen mit dem VDE
Das VDE E-LAB Live bietet Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit erste praktische Erfahrungen mit dem Thema Elektrotechnik zu sammeln. Beim Löten erlenen sie spielerisch grundlegende elektrische Fähigkeiten und erhalten einen Einblick in das Fach. Unter fachkundiger Anleitung werden zum Beispiel Platinen mit Leuchtdioden zum Thema Künstliche Intelligenz oder kleine Roboter gelötet.
Autonomes Fahren mit dem T.U.C Racing Team
Der T.U.C. Racing e.V. ist die größte studentische Initiative der TU Chemnitz und beschäftigt sich mit der Entwicklung und dem Bau eines eigenen Elektro-Rennwagens im Rahmen der „Formula Student“. Dabei beschäftigt sich der Verein nicht nur mit dem manuellen Fahren, sondern auch mit dem autonomen Fahren. Ziel ist es, dass das eigenentwickelte Formel-Fahrzeug eine vorher unbekannte Strecke so schnell wie möglich und komplett auf sich gestellt bewältigt. Das T.U.C. Racing Team nimmt damit am größten Ingenieurs- und Konstruktionswettbewerb der Welt teil. Beim RoboDay stellen sie ihren Rennwagen und einen Teil ihres autonomen Systems vor.
Mach mit – entdecke die Welt der Roboter am Stand der Professur Grundschuldidaktik Sachunterricht (TU Chemnitz)
An drei Experimentierstationen geht es um Roboter, was sie ausmacht, wie man sie programmiert und wo sie uns im Alltag helfen können. Komm vorbei: Der Duft des Popcorns führt dich zum Stand der Professur Grundschuldidaktik Sachunterricht.
Robotik und KI für die Jüngsten am Stand der Professur Schulpädagogik der Primarstufe (TU Chemnitz)
Roboter für Grundschulkinder? Ja, das geht und macht viel Spaß! Wenn du mehr wissen möchtest, dann komm zum Stand der Professur Schulpädagogik der Primarstufe. Bei unserem Mitmachangebot kannst du verschiedene Robotiksysteme ausprobieren und Programmieren lernen.
Roboter und ihre „Sinne“ am Stand der Professur Prozessautomatisierung live erleben (TU Chemnitz)
Die Professur Prozessautomatisierung zeigt dir einen mobilen Forschungsroboter, der mit Kameras, Laserscannern und Radar als Sensoren ausgestattet ist, um seine Umwelt wahrzunehmen. Erlebe in einer Live-Demo, wie diese Sensoren die Welt „sehen“ und was die Vor-und Nachteile der verschiedenen „Roboter-Sinne“ sind. Außerdem kannst du spezielle Modellautos mit Kameras erleben, mit denen Studierende in einem Praktikum Versuche zum autonomen Fahren durchführen können.
Roboterarm selbst steuern und Roboterhund-Tricks bewundern (TU Chemnitz)
Informiere dich am Stand der Professur Robotik und Mensch-Technik-Interaktion über die Arbeit und Forschung im Bereich der Robotik: Steuere selbst einen Roboterarm und angle dir damit Süßigkeiten oder lass dir von unserem Roboterhund ein paar Tricks zeigen.
Vortrag zum Thema „Roboterforschung für die Industrie 5.0“ von 11:00 bis 12:00 Uhr im Raum C10.010 (TU Chemnitz)
Vielleicht hast du schon davon gehört: Es findet ein politischer und technologischer Wandel von der reinen Automatisierung der Industrie hin zu kollaborativen Arbeitsplätzen statt, an denen Mensch und Roboter zusammenarbeiten werden. Aber wie sollen solche Arbeitsplätze aussehen und wie sollte der Roboter seine Absichten ausdrücken, damit der Mensch sie versteht? In dem Vortrag wird die Thematik der sogenannten Mensch-Roboter-Kollaboration vorgestellt und anhand aktueller Studien beleuchtet.
Infostand Maschinenbau
Du hast dich schon immer gefragt, was sich hinter dem Begriff „Maschinenbau“ verbirgt? Wir erklären es dir! Neben einer Vorstellung der Studienmöglichkeiten an der TU Chemnitz kannst du an unserem Informationsstand anschauliche Demonstratoren entdecken.
Infostand zu Studienangeboten der Technischen Universität Chemnitz
Du interessierst dich für ein Studium an der Technischen Universität Chemnitz, bist dir aber noch unsicher, welches Fach das richtige für dich ist, oder hast Fragen zur Bewerbung und dem Studienverlauf? Dann besuche uns am Stand der Zentralen Studienberatung – wir helfen dir gerne weiter!
Beim RoboDay mitwirken
Du möchtest den RoboDay mitgestalten? Das Organisationsteam des RoboDays freut sich über jede ehrenamtliche Unterstützung bei der Durchführung des Events. Ob beim Auf- oder Abbau der Veranstaltung, der Cateringbetreuung oder als Schiedsrichter:in – jede Unterstützung ist willkommen! Näheren Informationen findest du auf der Homepage der WRO. Kontaktieren kannst du uns jederzeit gern über roboday@icm-chemnitz.de
Unterstützt durch
Bitte beachten Sie, dass wir im Rahmen des Events Foto- und Videoaufnahmen erstellen. Wir veröffentlichen diese auf unseren Social-Media-Kanälen, unserer Website oder nutzen sie für die Event-Berichterstattung. Falls Sie nicht fotografiert werden möchten, wenden Sie sich bitte vor Ort an unser Veranstaltungsteam.
Vor gut 20 Jahren kam Alexander Cernyh nach Deutschland, studierte in Mittweida und zeigt nun Jugendlichen im Mentor-Spot (externer Link), was sie alles mit IT anstellen können. In einem Raum auf dem Brühl treffen sie sich, brainstormen gemeinsam und setzen ihre Ideen um. In einem Raum, der offen sein soll für alle.
Alexander Cernyh betreibt seit über einem Jahr den Mentor-Spot auf dem Brühl in Chemnitz
Als Alexander Cernyh im Jahr 2005 nach Deutschland kam, dauerte es noch eine ganze Weile, bis er seinen ersten eigenen PC hatte. “Oh Gott, ein ganz alter Windows-Computer. Da war ich ungefähr mit 13”, erinnert er sich. In einem Alter, in dem die meisten Jugendlichen zocken oder im Netz surfen, nutzte er seinen PC von Anfang an auch für andere Dinge. “Sehr viel Zeit habe ich damit verbracht, den Quellcode von verschiedenen Spielen zu betrachten und zu manipulieren. Ich wollte sehen, was passiert, wenn ich bestimmte Werte verändere”, erinnert er sich.
Seit seiner Kindheit ist er fasziniert von Computertechnik. Noch in Russland prägte ihn dabei ein Erlebnis in der Schule. “Ich kann mich noch gut daran erinnern, dass es da einen Raum gab, der häufig verschlossen war. So richtig mit großen Schlössern an der Tür. Das war der Computerraum. Immer wenn ich vorbei gelaufen bin, habe ich versucht reinzugucken, was sich hinter der verschlossenen Tür verbirgt. Immer, wenn Gruppen reingegangen sind, konnte man die Computer sehen”, erzählt er. Diese Faszination hat er behalten.
Abitur und Studium in Mittweida haben ihn vorbereitet auf seinen Mentor-Spot – und ein Verein in Mittweida, in dem er einen Großteil seiner Jugend verbringen durfte. “Das war ein evangelischer Verein, in dem ich viel Fußball und Brettspiele gespielt habe.“ Besonders geprägt hat mich mein Betreuer. Er hat mir gezeigt, was eine Community wert ist und was es bedeutet, Teil in einer Gemeinschaft zu sein, die ähnliche Ideen hat und ähnliches verfolgt. Das ist genau das, was mir damals gefehlt hat”, erinnert er sich.
Seine Motivation zieht er aus seiner Leidenschaft, die er mit dem Mentor-Spot einen Raum gegeben hat. “Ein Raum, in dem man Sachen ausprobieren kann, die man sich früher nicht vorstellen konnte. Hier kann man seinen eigenen Horizont dadurch erweitern, dass man einfach verschiedene Elemente zur Verfügung gestellt bekommt und mit denen dann experimentieren kann”, schwärmt er. “Meine Frau sagt immer, dass ich mir hiermit einen Kindheitstraum erfüllt habe”, sagt er. Was sein Kindheitstraum war? Ein eigener Computer. Und ein Computerraum ohne Schlösser!
Über ein Jahr ist Alexander Cernyh mit seinem Mentor-Spot schon auf dem Brühl. “Vieles, was man hier sieht, ist durch Kooperationen entstanden und hierher gekommen. Partner, Vereine und die MINT-Community haben mich dabei unterstützt, die nötige Technik zu beschaffen. Einiges wurde mir dann auch zur Verfügung gestellt”, erzählt er.
Im Mentor-Spot können sich die Kinder und Jugendlichen am 3D-Drucker und im Elektronikbereich ausprobieren.
Zuvor war er in Projekten engagiert und konnte sich so bereits ein Netzwerk aufbauen. In dieser Zeit hat er Konzepte erstellt: Wie können sich Jugendliche ausprobieren? Was benötigen sie dafür? “Mir war auch immer wichtig, dass sie lernen, wie Prozesse generell funktionieren. Also vom Modell auf dem Computer bis hin zum 3D Drucker und zusätzlich das Ganze mit Elektronik ausstatten” beschreibt Alexander Cernyh die Grundidee.
Neben dem Angebot für Kinder und Jugendliche liegt ihm besonders eins am Herzen: Nachhaltigkeit. “In ein paar Jahren werden viele Jugendliche in der Lage sein, sich Sachen selber zu modellieren und auszudrucken. Das finde ich schon sehr umweltfreundlich, vor allem wenn man dazu auch noch nachhaltige oder zumindest klimaneutrale Verbrauchsmaterialien verwendet”, sagt er.
Woher die Ideen kommen? Aus der Community! “Aktuell sind es ungefähr 30 Aktive vor Ort und insgesamt 130 auf unserem Discord Server. Die sind mittlerweile in ganz Europa verstreut”, erzählt er. “Auf Discord und hier vor Ort wird dann darüber diskutiert.” Ideen bringen die Kinder und Jugendlichen also selbst mit. Doch dann fängt die Arbeit erst richtig an. “Wir setzen uns dann zusammen und besprechen die mögliche Umsetzung. Ob es Sinn macht, welche Herausforderungen es gibt und was alles dafür benötigt wird. Wenn es meiner Meinung nach zum Beispiel keinen Sinn macht, können sie mich in einer Art Pitch trotzdem noch davon überzeugen. Wie in einem richtigen IT-Unternehemen”, erzählt er und lacht dabei.
Denn der Mentor-Spot funktioniert tatsächlich nach den Prinzipien der Softwareentwicklung. Über ein Trello-Board wird das Projekt erfasst, in Einzelaufgaben unterteilt und der Fortschritt getrackt. “Denn so lassen sich die Arbeiten an allen Projekten verfolgen. So sieht man auch schnell, welche Ideen verknüpft werden können und an welcher Stelle man Schüler:innen zusammenbringen kann, um ein gemeinsames Projekt daraus zu machen”, beschreibt Alexander Cernyh den Gedanken dahinter.
Von Robotertechnik über 3D-Modellierung bis hin zu VR-Technik ist im Mentor-Spot alles dabei.
Im Raum von Alexander Cernyh gibt es verschiedene Angebote. Zunächst gibt es die Ferienprojekte. Durch Kooperationen mit Vereinen sind die für die Kinder und Jugendlichen kostenfrei. Die Inhalte sind immer neu. Meistens besteht auch einen Zusammenarbeit mit Makerspaces. “Ich achte auch darauf, dass wir uns mit neuen Technologien beschäftigen und an komplexeren Sachen arbeiten. In den vergangenen Sommerferien haben wir zum Beispiel eine Minigolfanlage gebaut und dabei die Anwendung der CNC-Fräse kennengelernt”, erinnert er sich. Außerdem gibt es ein regelmäßiges Angebot jeden Samstag. “Einmal pro Woche treffen wir uns hier, das ganze Jahr! Also auch mit Weihnachtsfest und so weiter. Wir bereiten dann schöne Sachen vor, in denen die Jugendlichen an verschiedenen Stationen ihr Können ausprobieren. Da ist alles dabei von Robotertechnik über 3D Modellierung, VR und so weiter. Alles, was wir über das vergangene Jahr hinweg gemacht haben”, beschreibt Alexander Cernyh den Inhalt der regelmäßigen Treffen im Mentor-Spot.
Am Ende geht es Alexander Cernyh mit seinem Angebot hauptsächlich um eins: “Es muss Spaß machen. Das ist ganz wichtig! Denn dann ist man auf dem richtigen Weg, entwickelt neue Idee, lernt aus Fehlern.” Bisher hat Alexander Cernyh auch noch keine Werbung für sein Angebot geschaltet. Der überwiegende Teil kommt über Mundpropaganda zu ihm. Und einfach vorbeikommen, zuschauen und Fragen stellen kann man auch immer. Zum Beispiel samstags von 10:00-14:30 Uhr auf dem Brühl 46. Ohne Schloss am Computerraum und mit freiem Eintritt im Discord-Server.
Am 01.06.2024 finden im Zentralen Hörsaalgebäude der TU Chemnitz mit dem RoboDay gleich zwei Roboterwettbewerbe für Kinder und Jugendliche zwischen 8 und 22 Jahren statt. Neben der Möglichkeit, selbst an einem der Wettbewerbe teilzunehmen, wird es vielfältige Mitmachangebote und Workshops zu den Themen Robotik und automatisiertem Fahren geben. Zusätzlich kannst du dich über MINT-Bildungspfade und Studienangebote im Bereich Robotik an der TU Chemnitz informieren und sowohl mit Studierenden als auch Professor:innen direkt ins Gespräch kommen.
Der RoboDay auf einen Blick
Erlebe live die Roboterwettbewerbe World Robot Olympiad (WRO) und RoboSAX
Baue und programmiere vor Ort dein eigenes autonom fahrendes Fahrzeug, u.a. mit Funduino-Kits und LEGO®MINDSTORMS®
Teste deine Fähigkeiten in den Bereichen Programmieren, Löten und 3D-Druck
Erfahre, wo in deiner Nähe Roboter-AGs stattfinden und komme direkt mit den Coaches ins Gespräch
Erhalte Einblicke in die Softwareentwicklung für automatisiertes Fahren und Berufsperspektiven der Branche
Lerne aus erster Hand technische Studiengänge der TU Chemnitz kennen
Zeitplan
WRO-Regionalwettbewerb 9:45-17:00 Uhr Regionalausscheid des internationalen Roboterwettbewerbs des TECHNIK BEGEISTERT e.V. ZUM WRO-WETTBEWERB
RoboSAX 9:00-15:30 Uhr Sachsenweiter Roboterwettbewerb des Kepler-Gymnasiums in Chemnitz. ZUM ROBOSAX-WETTBEWERB
Mitmachangebote ab 09:30 Uhr
Mitmachangebote für Kinder und Jugendliche für den leichten und spielerischen Einstieg in die Bereiche Robotik & Programmierung, Elektronik & Löten, 3D-Druck & Design sowie Mal- und Bastelangebote für die Kleinsten.
Programmieren mit Calliope mini
Hast Du schon mal mit einem Computer gesprochen? Nein? Dann probiere es mit dem Calliope mini aus! Komm an unseren Stand und programmiere ganz leicht ein eigenes kleines Spiel! Keine Sorge bei Verständigungsschwierigkeiten: Unsere Coaches sind da und unterstützen Dich bei Deinen ersten Codingerlebnissen.
Spielerisch Elektrotechnik lernen mit dem VDE
Das VDE E-LAB Live bietet Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit erste praktische Erfahrungen mit dem Thema Elektrotechnik zu sammeln. Beim Löten erlenen sie spielerisch grundlegende elektrische Fähigkeiten und erhalten einen Einblick in das Fach. Unter fachkundiger Anleitung werden zum Beispiel Platinen mit Leuchtdioden zum Thema Künstliche Intelligenz oder kleine Roboter gelötet.
Autonomes Fahren mit dem T.U.C Racing Team
Der T.U.C. Racing e.V. ist die größte studentische Initiative der TU Chemnitz und beschäftigt sich mit der Entwicklung und dem Bau eines eigenen Elektro-Rennwagens im Rahmen der „Formula Student“. Dabei beschäftigt sich der Verein nicht nur mit dem manuellen Fahren, sondern auch mit dem autonomen Fahren. Ziel ist es, dass das eigenentwickelte Formel-Fahrzeug eine vorher unbekannte Strecke so schnell wie möglich und komplett auf sich gestellt bewältigt. Das T.U.C. Racing Team nimmt damit am größten Ingenieurs- und Konstruktionswettbewerb der Welt teil. Beim RoboDay stellen sie ihren Rennwagen und einen Teil ihres autonomen Systems vor.
Autonome Roboterfahrzeuge des CADA-Netzwerks
CADA ist ein Zusammenschluss Chemnitzer Technologieunternehmen, die sich mit der Entwicklung des automatisierten Fahrens befassen. CADA möchte bei Schüler:innen Begeisterung für Robotik- und Softwareentwicklungs-Themen wecken. Beim RoboDay bieten wir einen Einblick in die Basistechnologie und Funktionen für autonomes Fahren. Roboterfahrzeuge und Mini-Roboter werden programmiert, um eine definierte Strecke abzufahren. Dabei wird der Einfluss von künstlicher Intelligenz demonstriert.
Elektronische Schaltungen am Siemens Mitmachstand
Tauche ein in die faszinierende Welt der Elektronik. Am Siemens Mitmachstand hast Du die Möglichkeit eine elektronische Schaltung zusammenzubauen. Egal, ob Du schon Erfahrung im Löten hast oder ob Du es zum ersten Mal ausprobieren möchtest. Erfahrene Fachkräfte betreuen Dich hier bis ins Ziel. Am Ende kannst Du dein selbstgebautes elektronisches Gerät mit nach Hause nehmen und stolz deine neuen Fähigkeiten präsentieren.
3D-Druck und Modellierung mit Mentor-Spot
Entdecke die spannende Welt des 3D-Drucks mit einen Einblick in die Grundlagen des Verfahrens. Tauche in die fesselnde 3D-Modellierung, das Sculpting und die Game Experience ein, indem du mit VR/AR Brillen die virtuelle Welte erkunden und interaktive Spiele erlebst. Zusätzlich bieten wir Dir die Chance, die Grundlagen der Programmierung spielerisch zu erlernen, indem Du mit Baukastenspielen experimentieren, um Deine Logik- und Problemlösungsfähigkeiten entwickeln kannst. Insgesamt bieten wir ein vielseitiges Angebot an, das sowohl technische als auch kreative Fähigkeiten fördert und Dir ein interaktives und unterhaltsames Lernerlebnis bietet.
Mobiler Forschungsroboter der Professur Prozessautomatisierung der TU Chemnitz
Die Professur Prozessautomatisierung zeigt einen größeren mobilen Forschungsroboter, der mit Kameras, Laserscannern und Radar als Sensoren ausgestattet ist, um seine Umwelt wahrzunehmen. In einer Live-Demo wird gezeigt, wie diese verschiedenen Sensoren die Welt „sehen“ und was die Vor-und Nachteile der verschiedenen „Sinne“ sind. Weiterhin werden spezielle Modellautos mit Kameras gezeigt, mit denen Studierende in einem Praktikum Versuche zum autonomen Fahren machen können.
Robotik hautnah: Stand der Professur Robotik und Mensch-Technik-Interaktion
Roboter sieht man inzwischen überall. Wir von der Professur Robotik und Mensch-Technik-Interaktion zeigen dir, was wirklich dahinter steckt. Von intelligenter Bildverarbeitung bis hin zur Steuerung eines echten Roboters kannst du dich ausprobieren und aus erster Hand Einblicke in die Thematik erhalten.
Sehen und fühlen in der Nanowelt
Ertaste mit Deinen Händen natürliche Sehnen auf der Nanometerskala. Die mit einem Rasterkraftmikroskop gemessenen Kräfte werden eine Milliarde Mal verstärkt und mit einem Haptikgerät dargestellt. Lerne mit Deinem Tastsinn mechanische Eigenschaften zu unterscheiden.
Virtual Reality zur Erforschung menschlicher Sensorik und Kognition
An unserem Stand kannst du virtuelle Umgebungen ausprobieren, die wir für die Erforschung von Wahrnehmung, Kognition und Verhalten des Menschen verwenden. Mittels einer VR-Brille versetzen wir dich in eine simulierte 3D-Umgebung, in der du zum Beispiel mit Avataren, Maschinen und Robotern interagieren kannst. Zudem beraten wir dich zum Studiengang „Sensorik und kognitive Psychologie“, in dem du dich mit solchen und vielen anderen spannenden Themen beschäftigen kannst.
Programmieren mit BeeBot in der Grundschule (Grundschuldidaktik Sachunterricht, Zentrum für Lehrkräftebildung)
Interaktive Geschichten verknüpfen Coding bzw. digitale Grundbildung mit Natur- und Umweltbildung und Deutsch
Robotik und Informatik im Lehramtsstudium WTH und Werken (Fachdidaktik Wirtschaft – Technik – Haushalt und Soziales, Zentrum für Lehrkräftebildung)
TU Chemnitz, Zentrum für Lehrerbildung, Professur für WTH und Werken: Wir haben viele Exponate zum Ausprobieren mitgebracht. Du kannst bei uns aber auch selbst einen Roboter programmieren (Klasse 1-10). Alle Robotersysteme sind für den Technikunterricht geeignet.
Robotik für Grundschulkinder?! (Professur Schulpädagogik der Primarstufe, Zentrum für Lehrkräftebildung)
Roboter für Grundschulkinder? Ja das geht und macht viel Spaß! Wenn du mehr wissen möchtest, dann komm zum Stand der Schulpädagogik. Bei unserem Mitmachangebot kannst du verschiedene Robotiksysteme ausprobieren und programmieren lernen.
Fachstudienberatung der Fakultät für Elektrotechnik und Informationstechnik
Die Fachstudienberatung berät zu Studienangeboten an der Fakultät für Elektrotechnik und Informationstechnik.
Infostand Maschinenbau
Du hast dich schon immer gefragt, was sich hinter dem Begriff „Maschinenbau“ verbirgt? Wir erklären es dir! Neben einer Vorstellung der Studienmöglichkeiten an der TU Chemnitz kannst du an unserem Informationsstand anschauliche Demonstratoren entdecken.
Vorträge zum Themenbereich Robotik und Künstliche Intelligenz
Martin Richter, Professur Betriebssysteme: „Vom einzelnen Roboter zum Schwarm: Ganzheitliche Programmierung von Gruppen unterschiedlicher Roboter“
10:15 Uhr, Raum C10.013
In den Bereichen Internet of Things, Industrie 4.0, Smart City und Smart Farming spielen Roboterschwärme eine entscheidende Rolle, um Aufgaben effizient und kostengünstig zu bearbeiten. Die Programmierung einzelner Roboter ist bereits anspruchsvoll und die Herausforderungen steigen mit jedem weiteren zu steuernden Roboter. Im Vortrag wird auf aktuelle Ansätze zur Vereinfachung der Programmierung von Roboterschwärmen eingegangen und es werden neue Konzepte aus der Forschung vorgestellt.
Prof. Dr. Florian Röhrbein, Professur Neurorobotik: „Künstliche Dummheit und natürliche Intelligenz“
11:00 Uhr, Raum C10.013
Spektakuläre Erfolge in der Erforschung von Künstlicher Intelligenz lassen uns zunehmend dumm erscheinen, doch was unterscheidet intelligente Maschinen von unserer Art der Intelligenz? Braucht Intelligenz einen Körper und denken wir nur mit unserem Gehirn? KI wirft viele Fragen auf, die in diesem Vortrag aus dem Blickwinkel der Neurorobotik erläutert werden.
Jun.-Prof. Dr. Andreas Bischof, Juniorprofessur Soziologie mit Schwerpunkt Technik, Institut für Soziologie: „Roboter in sozialen Welten – Superhelden oder Spezialfall?“
11:45 Uhr, Raum C10.013
Während die industrielle Produktion längst automatisiert und robotisiert ist, bleibt der Einzug autonomer Roboter in andere Arbeits- und Privatwelten bislang aus. Der Vortrag widmet sich der Untersuchung dieser Frage, mit einem Fokus auf (erfolgversprechendere) Gestaltungs- und Interaktionsstrategien für Roboter in sozialen Welten. Ausgangspunkt bilden dabei die Vorstellungen von Robotern und ihrem möglichen Einsatz. Anschließend werden diese am technischen Potential sowie den sozialen Herausforderungen solcher Welten gespiegelt. Abschließend wird vorgeschlagen, die so genannte „verteilte Handlungsträgerschaft“ zwischen Mensch und Maschine zum Designideal zu erheben, und sich von der Vorstellung vermeintlich autonomer Maschinen als Menschenersatz in sozialen Welten zu verabschieden.
Beim RoboDay mitwirken
Du möchtest den RoboDay mitgestalten? Das Organisationsteam des RoboDays freut sich über jede ehrenamtliche Unterstützung bei der Durchführung des Events. Ob beim Auf- oder Abbau der Veranstaltung, der Cateringbetreuung oder als Schiedsrichter:in – jede Unterstützung ist willkommen! Näheren Informationen findest du auf der Homepage der WRO.
Läuft man die Fußgängerzone des Brühls entlang, spürt man die Belebung des ehemals fast ausgestorbenen Straßenzugs nahe des Chemnitzer Zentrums. In vielen Schaufenstern ehemaliger Ladengeschäfte scheinen neue Ideen zu wachsen. Unmittelbar gegenüber der Rosa-Luxemburg-Grundschule wird man von kleinen 3D-gedruckten Robotern begrüßt. Wir gehen hinein und treffen auf 20 Kinder und Jugendliche. Sie arbeiten zusammen mit Vadim und Alex, ihren Mentoren, an verschiedenen Aufgabenstellungen. Es herrscht eine wunderbar offene Atomsphäre. Die Kinder sprechen unterschiedliche Sprachen – Ukrainisch, Russisch, Englisch oder Deutsch – das ist völlig egal.
Wir gehen einen Raum weiter. Dort stehen Serverschränke, 3D-Drucker, Laptops – die Produktionshalle des Mentor-Spots. Hier entstehen Prototypen, die von den Kids entwickelt werden – wir kommen ins Gespräch mit Alex. Er beschreibt uns was der Mentor-Spot ist:
„Der Verein Integrations- und Kulturzentrum Kolorit e.V. betreibt die Initiative Mentor-Spot. Im Rahmen dieser findet eine Community-Arbeitsgemeinschaft regelmäßig wöchentlich an Samstagen statt, die Raum für kreative Ausdrucksmöglichkeiten im digitalen Zeitalter den Kindern und Jugendlichen ermöglicht. Ein großer Themenbestandteil der Community Mentor-Spot ist die Medienkunst, Kreative Gestaltung mit digitalen Medien, politische Medienbildung, Integration und Teilhabe, kollaboratives Lernen und Teamarbeit, Präsentation und Ausstellung.
Das Angebot richtet sich an Kinder und Jugendliche im Altersspektrum von etwa 6 bis 18 Jahren. Teilnehmende lernen die Grundlagen der digitalen Kunst und Medienwerkzeuge kennen, einschließlich der Arbeit mit Hardware wie Notebooks, Tablets, 3D-Druckern, Virtual Reality-Brillen und Robotertechnik-Bausätzen. Sie werden für wichtige Aspekte der Medienlandschaft wie Hate Speech, Fake News und Dark Social sensibilisiert und lernen, eigene künstlerische Projekte zu realisieren. Des Weiteren entwickeln sie soziale Kompetenzen und Teamarbeit durch Gruppenprojekte und stärken ihre Präsentations- und Kommunikationsfähigkeiten.
Inklusion und Integration sind wichtige Bestandteile der Community. Die Community besteht aus mehrsprachigen Mitgliedern. Um eine barrierefreie Kommunikation zu gewährleisten, sind stets mehrsprachige Mentoren vor Ort, und es wird besonders viel Wert auf die Teilhabe von Kindern und Jugendlichen mit Migrationshintergrund und aus sozial benachteiligten Familien gelegt.“
Die beiden Mentoren sind Studenten, investieren einen Großteil ihrer Freizeit und eine Menge eigenes Geld in ihr Herzensprojekt – der Mentor-Spot soll wachsen und sich irgendwann aus Mitgliedsbeiträgen und durch kleine Aufträge tragen. Der Weg dahin ist weit, aber die beiden sind entschlossen diesen Weg zu gehen.
Die MINTsportREGION findet die Initiative phantastisch und hat sich deswegen bereit erklärt, 2 Laptops aus Projektmitteln zu finanzieren. Wir sind davon überzeugt, dass hier MINT Förderung betrieben wird, die bei den Jugendlichen ankommt. Davon durften wir uns selbst bei der Übergabe der Förderung überzeugen. Ein Vorzeigeprojekt!